»Die größte Finanz-Blase aller Zeiten« von Dimitri Speck

Das Covers des Buches »Die größte Finanz-Blase aller Zeiten« von Dimitri Speck

Der Titel »Die größte Finanz-Blase aller Zeiten« von Dimitri Specks Buch mag reißerisch klingen. Das Cover sieht ebenso aus. Der Inhalt ist es nicht. Warum die Lektüre lohnenswert ist, egal wie Sie zu unserem Wirtschafts- und Finanzsystem stehen, erfahren Sie in der Rezension der Volkswirtin.

»Die größte Finanz-Blase aller Zeiten« von Dimitri Speck

Im Oktober 2022 erschien »Die größte Finanz-Blase aller Zeiten« von Dimitri Speck im FinanzBuch Verlag.

Dimitri Speck ist Analyst und Edelmetallexperte. Er ist Verfasser des Börsenbriefes »Sicheres Geld« und der Herausgeber der Finanz-Webseite seasonax.com, einem Analysetool für Investments.

Zugegeben: Cover, Titel und Slogan »Die größte Finanz-Blase aller Zeiten – Wieso das globale Finanzsystem in Kürze kollabiert und wie Sie Ihre Ersparnisse vor Enteignung, Euro-Crash und Inflation schützen« sind reißerisch gewählt und erinnern sicherlich nicht zufällig an die Titel eines anderen Autors im selben Verlag.

Anders als der Inhalt des Buches. Dimitri Speck erläutert globale volkswirtschaftliche Zusammenhänge. Sachlich, logisch aufgebaut, verständlich und unaufgeregt und nahezu wissenschaftlich. Das Buch liest sich flüssig. In Specks Werk finden sich viele Graphen und Daten. Zudem gibt es Rechenbeispiele wie die Inselparabel, die Sachverhalte vereinfachen und verständlich machen.

Inhalt

Kurz gesagt: Die Zentralbankpolitik der tiefen Zinsen (teilweise negativen Zinsen) hat die hohe globale Verschuldung möglich gemacht.

Hohen Schulden steht Guthaben gegenüber. Und aufgeblähten Schulden stehen aufgeblähte Guthaben gegenüber. Dieses bezeichnet der Autor als »Scheinreichtum«: »Ein Reichtum, der in der Volkswirtschaft durch bloße Buchungsvorgänge entsteht«. Dieser spiegle sich auch in den gestiegenen Preisen für Sachanlagen wider.

So konnte eine Blase entstehen.

Dimitri Speck geht auch auf negativen Folgen dieser (Geld-)Politik, wie steigende Ungleichheit, ein starker Staat mit Fehlinvestitionen und auf »Krise und Crashpotential« beim Blasenplatzen.

Die Gretchenfrage: Wie kommen wir aus dieser Situation wieder aus? Entschuldung durch Sparpolitik sei laut Speck schwer. Wann und wie platzt die Blase?

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Es wird im Buch weder ein konkretes Datum genannt, noch der Weltuntergang prophezeit.

»Es gibt keinen Grenzwert bei der Verschuldung« und somit für das Platzen der Blase. Genauso erklärt Speck: »Auch die Entscheidung, ob die größte Blase aller Zeiten inflationär oder deflationär platzen wird oder ob sogar eine andere Art der Entschuldung gewählt wird, ist im Prinzip offen – es sprechen lediglich viele der genannten Anzeichen dafür, dass die Entscheidung für eine Inflation gewählt wird.«

Auch das obligatorische Kapitel über die Krise und Krisenvorsorge ist – anders als der Titel – unaufgeregt.

Im Großteil des Buches erklärt Speck volkswirtschaftliche Zusammenhänge. Lediglich im letzten Kapitel geht es um Anlagetipps. Bei Investitionen in Sachwerte zeigt sich Speck generell eher skeptisch. Am Bitcoin lässt er kein gutes Haar. Für Gold und Silber gibt es ein paar Investment-Tipps. Erwartungsgemäß bei seinem Job.

Fazit

»Das Weltfinanzsystem befindet sich in einer dramatischen Schieflage.« Die Volkswirtin ist von solch einer Aussage weder überrascht noch überrumpelt und nickt mit dem Kopf. Die Erklärungen insbesondere zur deflationären versus inflationären Krise fand ich aufschlussreich.

Beim Blick auf Cover und Titel von Dimitri Speck hört die Volkswirtin den Durchschnittsdeutschen sagen: »Nicht noch so ein Crashprophet …«

Das ist schade, denn »Die größte Finanz-Blase aller Zeiten« bietet fundierte Erklärungen und zeigt Zusammenhänge auf, warum und wie unser System (nicht) funktioniert.

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