Bitcoin-Bücher: Drei unterschiedliche Tipps

verschiedene Bitcoin-Bücher
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Im Folgenden meine Tipps für Bitcoin-Bücher von drei unterschiedlichen Autoren, um sich in die Materie einzulesen: von Julian Hosps Grundlagenwerk »Kryptowährungen«, über den Redner und Autor Andreas Antonopoulos zum »Internet des Geldes« hin zum »Bitcoin Standard« von Saifedean Ammous.

»Kryptowährungen« von Julian Hosp

Bitcoin-Bücher Tipp 1: Kryptowährungen von Julian Hosp

Julian Hosp ist ein bekanntes Gesicht der Bitcoin-Bewegung. Der ehemalige österreichische Profi-Sportler mit Sunnyboy-Image lebt in Singapur und will die Menschheit #cryptofit machen.

Hosp ist in den Sozialen Medien aktiv und erklärt in einigen YouTube-Videos Bitcoin & Co. Er hat auch ein Buch mit dem Titel »Kryptowährungen« geschrieben. Die derzeit aktuellste Ausgabe ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

»Kryptowährungen« ist eine Art Grundlagenlektüre unter den Bitcoin-Büchern. Die Eigenschaften von Kryptowährungen, die Blockchain, Mining, Wallets – sämtliche Begriffe werden in einfachen Worten erklärt. So gibt es auch ein Kapitel mit dem Titel »Wie erklärt man all dies einem Zehnjährigen.«

Bonus: Man kann das Buch wie ein Lehrbuch durcharbeiten. Es gibt ein Arbeitsbuch im PDF-Format, indem man Fragen zum jeweiligen Kapitel gestellt bekommt und die Antworten notieren kann.

Julian Hosp ist medial präsent. Er sorgte unter anderem für Schlagzeilen, als er aus dem von ihm mitgegründeten Startup TenX 2019 ausstieg. Die Mission von TenX war, eine Kreditkarte für Kryptowährungen auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen steckt aktuell in Schwierigkeiten, schließt Konten und deaktiviert Kreditkarten, wie das Online-Magazoin BTC-Echo berichtet. Julian Hosp steht als Unternehmer und Person in der Kritik.

Unabhängig davon, was man von Hosp als Person und Bitcoin-Botschafter hält: In seinem Buch »Kryptowährungen« erklärt er das 1×1 der Kryptowährungen verständlich. Es ist eine gute Einstiegslektüre für alle, die erfahren möchten, wie Bitcoin & Co. grundlegend funktionieren.

»The Internet of Money« von Andreas M. Antonopoulos

Bitcoin-Bücher Tipp 2: »The Internet of Money« von Andreas M. Antonopoulos

Andreas Antonopoulos ist ein gefragter Speaker auf internationalen Konferenzen zu den Themen Bitcoin, Kryptowährungen und Blockchain. Auf YouTube kann man zahlreiche seiner Reden anhören. Mittlerweile sind seine Reden in der Buchreihe »The Internet of Money« gesammelt und veröffentlich worden. Es gibt bereits drei Bände: Der dritte Band ist zuletzt 2019 auf Englisch bei Merkle Bloom erschienen. Auf Deutsch heißt die Reihe »Das Internet des Geldes«. Band eins und zwei sind bereits ins Deutsche übersetzt und im selben Verlag veröffentlicht worden.

Der Bitcoin-Experte mit IT-Hintergrund Antonopoulos ist vor allem eines: Begeistert von der Technologie. Und er ist begeisternd.

Liest oder hört man seine Reden, so träumt man von einer besseren Welt, in der alle Menschen Zugang zum Finanzwesen haben (und nicht nur eine Minderheit, wie Antonopoulos immer wieder betont). Eine Welt, in der Menschen einfach und sicher Geld überweisen können, ohne dass Banken Gebühren dafür einkassieren. Eine Welt ohne Abhängigkeit von Banken und großen Institutionen … und das alles Dank Bitcoin und der zugrundeliegenden Technologie! Antonopoulos Reden sind ein Plädoyer für eine Revolution von der Tragweite des Internets selbst.

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Ob es nun so kommen wird, oder ob es lediglich schöne Zukunftsträume sind – wir wissen es nicht. Man mag jedoch daran glauben, wenn man Antopoulos vom Potenzial der Bitcoin-Technologie sprechen hört. Eine Gegenposition zu den Bitcoins-Skeptikern.

Mich hat Antonopoulos begeistert, daher habe ich alle drei Bände gelesen. Die Inhalte sind teileweise redundant, und den ersten Band fand ich am spannendsten. Lesenswert waren jedoch alle Bände. Wer sich zunächst lieber seine Reden anhören mag, den verweise ich direkt auf YouTube. Besonders kann ich folgende drei Reden empfehlen:

Innovators, Disruptors, Misfits, and Bitcoin

Peer-to-Peer Money

Currency as a Language

»Der Bitcoin Standard« von Saifedean Ammous

Bitcoin-Bücher Tipp 3: »Der Bitcoin Standard« von Saifedean Ammous

Beim Bitcoin-Standard handelt es sich um ein Buch mit einer klaren Haltung. Der libanesische Wirtschaftsprofessor Ammous macht seine Position von Anfang an deutlich: Es gibt hartes bzw. solides und weiches bzw. unsolides Geld. Unsere gängigen Währungen wie der Euro, Dollar etc. sind unsolide, da sie mengenmäßig nicht begrenzt sind. Sie können von den Zentralbanken unlimitiert gedruckt werden. Der Bitcoin ist für Ammous solides Geld, da er in seiner Menge begrenzt und dezentral organisiert ist.

Das Buch beginnt mit einer ausführlichen Theorie und einem Blick auf die Geschichte des Geldes. Mit unseren Systemen, dem Finanzsystem und den Banken geht Ammous hart ins Gericht:

»Unsolides Geld ist ein besonders gefährliches Instrument in den Händen moderner demokratischer Regierungen, die einem ständigen Zwang zur Wiederwahl ausgesetzt sind.«

Die Abrechnung mit Keynes und unserem System

Schuld an unserem Übel seit laut Ammous vor allem einer: Keynes. Der britische Ökonom des 20, Jahrhunderts vertrat die These, der Staat solle ins Wirtschaftsgeschehen eingreifen: In Krisenzeiten solle er die Ausgaben steigern, um die Nachfrage zu stimulieren. In Boomzeiten hingegen solle er die Steuern erhöhen, um die Schulden abzubauen. Darauf bezieht sich auch heute oft die Politik, um Ausgaben zu rechtfertigen: Wir befinden uns seit Jahren im Krisenmodus (Finanzkrise, Griechenlandkrise, Corona-Krise, …). Und die Staatsschulden steigen und steigen. Ammous formuliert seine Kritik folgendermaßen:

»Die Arbeiten von monetären Spinnern wie John Maynard Keynes lehrten an modernen Universitäten die Vorstellung, dass staatliche Ausgaben nur Vorteile, niemals Kosten mit sich bringen. Der Staat kann letztendlich immer Geld drucken und steht somit keiner wirklichen Ausgabenbeschränkung gegenüber, die ihn daran hindern könnte, die von den Wählern gesetzten Ziele zu erreichen.« Und: »In einem freien Marktsystem würde keine Universität, die etwas auf sich hält, ihren Studenten Dinge beibringen, die so offensichtlich falsch und absurd sind.«

Jemand, der so systemkritisch wie die Volkswirtin ist, den schockieren solche Worte nicht. Genauso bringt mich folgende Abrechnung mit der Bankenbranche zum Schmunzeln:

»Keine andere scheinbar private Industrie genießt ein so exorbitantes Privileg, das die höchsten Rentabilitätsraten im privaten Sektor mit dem Schutz des öffentlichen Sektors verbindet. Diese Kombination hat die Arbeit der Bankiers so kreativ und produktiv gemacht wie die der Mitarbeiter im öffentlichen Sektor, aber lohnender als die meisten anderen Jobs.«

Wie wahr. Erst wenn der Autor unser Geldsystem für den Niedergang der Kunst verantwortlich macht, finde selbst ich den Zusammenhang relativ weit hergeholt:

»Bachs Brandenburgische Konzerte wurden mit hartem Geld finanziert, während der Dance-Sound von Miley Cyrus mit weichem Geld finanziert wurde.«

Die Zukunft liegt im Bitcoin

Am Ende des Buches beschreibt Ammous, wie der Bitcoin funktioniert und warum er anderen Kryptowährungen überlegen ist. Das alles ist sehr informativ. Jedoch sind seine Sätze oft lang und umständlich. Das macht die Lektüre bisweilen anstrengend. Es mag auch an der Übersetzung liegen. Ein Beispiel:

»Aber die Veränderung würde wahrscheinlich nicht die langfristigen Bitcoin-Besitzer ansprechen, die befürchten könnten, dass größere Blöcke dazu führen würden, dass die Größe der Blockchain viel größer wird und somit den Betrieb eines vollständigen Nodes im Netzwerk sinkt und das Netzwerk zentralisierter und somit anfälliger für Angriffe wird.«

Kurzum: Wer mit dieser sperrigen Sprache klarkommt und einen anderen, kritischen Blick auf unsere Systeme hören möchte, der sollte dieses Buch lesen. Gerade weil die Ansichten radikal sind und dem gängigen Paradigma widersprechen, ist die Lektüre interessant und lehrreich. Sei es, um sich in seiner eigenen Ansicht bestätigt zu wissen oder um eine neue, systemkritische Sichtweise zu hören. Eine, die die Zukunft im Bitcoin sieht.


Ich hoffe, diese Bitcoin-Bücher inspirieren Sie zum Lesen. Lassen Sie mich gern Ihre Meinung wissen oder teilen Sie mir Ihre Bitcoin-Bücher-Tipps mit!


Hosp, Julian: Kryptowährungen. FinanzBuch Verlag. Taschenbuch. 2018. ISBN  9783959721370. 14,99 €.

Antonopoulos, Andreas: The Internet of Money, Volume 1. Taschenbuch. Englisch. ISBN 9781537000459. 11,76€. (Deutsch: Das Internet des Geldes.  ISBN: 9781947910157)

Ammous, Saifedean: Der bitcoin standard. Aprycot Media. Taschenbuch. 2019. ISBN: 9783982109503. 24 €.

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