Ein schwerer Schlag für kleine Unternehmen: Erhöhung der Kurtaxe um 87%

Vor einer Woche beschloss der Gemeinderat in Freudenstadt die Erhöhung der Kurtaxe auf 2,80 Euro ab dem 1. Januar 2022. Für den Teilort Igelsberg, in dem sich meine Black Forest Lodge befindet, bedeutet das eine massive Erhöhung: von 1,50 Euro auf 2,80 Euro. Das sind 87%.

In einem Leserbrief habe ich meine Empörung und meinen Frust geäußert. Der Leserbrief wurde ungekürzt vom Schwarzwälder Boten veröffentlicht.

Erhöhung der Kurtaxe in Freudenstadt

Nicht nur die Kurtaxe wird erhöht

Die Erhöhung der Kurtaxe ist ein schwerer Schlag. So sehr ich es im Moment genieße, dass in meinem Haus auch Ende Oktober noch Leben ist und ich so viele nette Gäste begrüßen darf: In letzter Zeit kamen einige Hiobsbotschaften von Behörden und Institutionen. Man wird geprüft, kontrolliert, immer mehr zur Kasse gebeten … ich fühle mich regelrecht schikaniert und weiß noch nicht, wie es mittelfristig mit meiner Lodge weitergeht.

Mein Leserbrief

Ausrichten kann ich nichts mehr, was die Kurtaxe angeht. Ich habe jedoch einen Leserbrief verfasst, der – wie der vorhergehende ungekürzt – im Lokalteil des Schwarzwälder Boten veröffentlicht wurde. Hier können Sie den Leserbrief nachlesen:

Die Kurtaxe in Freudenstadt steigt auf 2,80 Euro. Für Igelsberg bedeutet das eine Erhöhung um sage und schreibe 87%! Selbst in den beliebteren Ferienorten am Bodensee ist die Gästesteuer niedriger. Für die Pensions- und Hotelbetreiber im Schwarzwald wird es schwieriger, konkurrenzfähig zu bleiben. 

Klar: Absolut gesehen entspricht das lediglich einer Erhöhung um 1,30 Euro. Für höherpreisige Wellnesshotels spielt dieser Aufschlag kaum eine Rolle. 

Doch für kleine Pensionen wie die Black Forest Lodge, die mit erschwinglichen Zimmerpreisen auch Familien und Einzelreisenden mit kleinem Budget einen Urlaub im Schwarzwald ermöglichen wollen, ist das ein enormer Aufschlag. 

Zudem kommt die Erhöhung zu einer Zeit, in der ich durch die behördlich angeordneten Corona-Maßnahmen und exorbitant gestiegene Energiekosten ohnehin die Preise anheben muss, um zu überleben. 

Als 1-Frau-Unternehmen mit 12 Zimmern fühle ich mich bestraft und denke ernsthaft daran, mein Unternehmen zu schließen. Warum fehlt dem Gemeinderat das Gespür für die Sorgen und Nöte von Kleinunternehmern? 

Der Anstieg wird mit den höheren Preisen der Konuskarte begründet. Übernachtungsgäste können im Gegenzug die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Doch für meine Gäste in Igelsberg ist dies irrelevant. Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist hier nahezu null. 

Jedoch, so lese ich im Schwarzwälder Boten, werden meine Gäste demnächst gar nicht mehr aus Igelsberg wegwollen, denn die Stadt habe 5000 Euro in drei Wellnessliegen investiert, wie Bürgermeister Osswald aufgeführt hat. 

Mein Leserbrief (Schwarzwälder Bote/25.10.2021)
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