Bettina und Harald Betz im Interview über ihr Buch »Mieses Geld«

Bettina und Harald Betz, die den Bitcoin-Thriller »Mieses Geld« geschrieben haben.

Bettina und Harald Betz haben gemeinsam den Thriller »Mieses Geld« geschrieben. Name ist Programm. Als Paar zusammen an einem Roman arbeiten? Und dann noch über Geld? Den Beiden ist ein spannender Bitcoin-Thriller gelungen. Die Volkswirtin hat ihn gelesen und die Gelegenheit genutzt, Bettina und Harald Betz einige Fragen zu ihrem Buch und unserem Geldsystem zu stellen. Lesen Sie im Folgenden das Interview, das genauso spannend ist wie ihr Buch.

Das Autorenehepaar Bettina und Harald Betz (Foto: Bettina und Harald Betz)

Über »Mieses Geld«

»Mieses Geld« lautet der Titel des Romans von Bettina und Harald Betz. Der »Bitcoin-Thriller« ist 2024 im Aprycot Verlag erschienen. Ein Ehepaar schreibt zusammen ein Buch? Allein das klingt spannend.

In »Mieses Geld« ist Name Programm. Es geht um unser Geld- und Finanzsystem, den digitalen Euro und Bitcoin. Umrahmt von einer spannenden Geschichte.

Der Roman liest sich flüssig. Den Autoren ist es gelungen, einen Roman mit vielen Plot-Twists zu schreiben, und gleichzeitig ohne plumpe »Info-Dumps« zu informieren.

Ein Lesetipp für alle, die auf unterhaltsame Weise mehr über unser Geldsystem erfahren möchten oder dem Gedankenexperiment nachgehen, was nach der Einführung eines digitalen Euros passieren könnte.

Die Volkwirtin hat die Gelegenheit genutzt, und Bettina und Harald Betz einige Fragen gestellt. Lesen Sie im folgenden ein Interview, das genauso spannend ist wie ihr Roman!

Der Bitcoin-Thriller »Mieses Geld« (Foto: Aprycot Verlag)

Interview mit Bettina und Harald Betz

Sarah Tischer: Sie haben als Ehepaar gemeinsam einen Thriller über Geld geschrieben. Im Podcast »Schreiben und Leben« haben Sie berichtet, dass Sie, Herr Betz, das Finanzwissen mitgebracht haben, und Sie, Frau Betz, die Schreiberfahrung. Wenn ein Experte einen Roman schreibt, besteht die Gefahr, dass zu viele »Infodumps« und zu viel Fachwissen darin verpackt sind, sodass wenig Spannung bleibt und Neulinge von der Thematik eher abgeschreckt werden. Ihnen ist es gelungen, den spannenden Thriller »Mieses Geld« zu schreiben? Wie lief die Zusammenarbeit?

Bettina und Harald Betz: Wir mussten zuerst eine für uns passende Arbeitsweise finden und das hat einige Zeit in Anspruch genommen. Nachdem wir uns auf den Plot der Geschichte geeinigt hatten, merkten wir beim gemeinsamen Schreiben schnell, dass sich unsere Stärken sehr gut ergänzten: Harald fiel es leicht, die einzelnen Szenen mit Details anzureichern. Bettinas Metier war es dann, die Textfragmente in einen gut lesbaren und spannenden Text zu verwandeln. So entstand ein organisches Ganzes, bei dem wir am Ende nicht mehr sagen konnten, wer letztendlich welche Zeile im Buch geschrieben hat.

In »Mieses Geld« sind neben dem Thrillerplot viele Infos zu unserem Finanzsystem enthalten. War es Ihr primäres Anliegen, Menschen darüber zu informieren?

Bettina Betz: Für mich stand beim Schreiben im Vordergrund, einen unterhaltsamen Roman, der den Leser zum Nachdenken bringt, zu erschaffen. Allerdings wurde mir die Bedeutung und die Auswirkungen des Finanzsystems auf die Gesellschaft erst während des Schreibprozesses bewusst. Bisher hatte ich mich nie intensiv mit diesen Themen beschäftigt, das war immer Haralds Spezialgebiet.
Harald Betz: Das ist witzig, weil es bei mir genau umgekehrt war. Anfangs ging es mir darum, möglichst umfassende Informationen in die Geschichte zu packen. Der interessierte Leser sollte alle ökonomischen Zusammenhänge erfahren, die elementare Auswirkungen auf unser Zusammenleben als Gesellschaft haben. Eben das Wissen, an dem es mangelt, weil es weder in der Schule gelehrt wird noch in Form von Allgemeinwissen existiert. Als ich dann in der Zusammenarbeit mit Bettina erkannte, dass ein „Infodump“ nicht lesenswert ist, konnte ich mich über die Zeit in die Autorenrolle einfinden.

NICHTS MEHR VERPASSEN
Melden Sie sich für den Newsletter an und erhalten Sie 10% auf nichts. Dafür informiere ich Sie über neue Beiträge auf die-volkswirtin.de.

Datenschutzerklärung


Welche Zielgruppe möchten Sie mit Ihrem Buch erreichen?

Bettina und Harald Betz: Eine bestimmte Zielgruppe haben wir nicht im Auge. Natürlich wünschen wir uns viele Leser, die sich bisher wenig mit Finanzthemen beschäftigt haben und über Mieses Geld die Hürde nehmen, sich mit Finanzen auseinanderzusetzen.
Wer gerne Wirtschafts- und Politthriller liest, wird sicherlich Freude beim Lesen von Mieses Geld haben. Auch Leser von dystopischer Literatur kommen auf ihre Kosten. Ferner haben wir von Bekannten aus der Finanzbranche mehrmals die Rückmeldung erhalten, dass ihnen die Geschichte sehr gut gefallen hat, obwohl sie normalerweise keine Romane lesen.

Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, über Geld, inklusive Bitcoin und dem digitalen Euro einen Thriller zu schreiben? Es hätte ja auch ein Sachbuch werden können.

Bettina Betz: Ich wollte kein Sachbuch schreiben. Unabhängig davon ist ein Roman, bei dem die Leser mit den Helden mitfiebern, sehr gut geeignet, en passant Zusammenhänge zu vermitteln. Kaum jemand kennt heute noch Der Weg zur Knechtschaft von August Friedrich von Hayek. Die Dystopie 1984 von George Orwell, in der eine Gesellschaft gezeichnet wird, die sich genau nach den von Hayeks beschriebenen Mechanismen verhält, ist auch 75 Jahre nach Veröffentlichung des Romans noch immer bekannt.

Wie stehen Sie zu Bitcoin?

Harald Betz: Bitcoin zu verstehen ist eine Herausforderung. Ich habe mich jahrelang mit den verschiedenen Aspekten von Bitcoin auseinandergesetzt und glaube inzwischen, dass es gar nicht möglich ist, Bitcoin vollständig zu verstehen. Wer sich oberflächlich damit befasst, sieht nur folgende Punkte: Spekulation auf schnelle Kursgewinne, Energieverschwendung und Geld, das von Kriminellen benutzt wird. Genau dieses Bild wurde über viele Jahre von den Medien geprägt.

Beschäftigt man sich tiefer mit Bitcoin, kommt man zur Erkenntnis, dass Bitcoin so etwas wie „digitales Gold“ sein könnte. Doch auch das ist nur eine weitere Stufe für ein noch tieferes Verständnis. Denn gräbt man weiter, beginnt man unwillkürlich, sich Fragen zu stellen wie: Wer profitiert davon, wenn Fiatgeld, also der Euro, durch Inflation an Kaufkraft verliert? Wer sind die Verlierer? Ist ein Geldsystem, in dem der Zins, also der Preis für Geld, von der Zentralbank bestimmt wird, ein freier Markt oder Planwirtschaft? Wer sich noch nie tiefer mit Bitcoin befasst hat, wird sich über diese Fragestellungen möglicherweise wundern, doch genau das ist der Punkt: Bitcoin sehe ich als eine Einladung, die Dinge in unserem Geldsystem kritisch zu hinterfragen, die uns als selbstverständlich erscheinen.

Bettina Betz: Mich faszinieren seit jeher Geschichten, so auch der Gedanke und die Geschichte hinter Bitcoin. Da setzt sich jemand hin und schenkt der Menschheit als Antwort auf das marode Fiat-Geldsystem ein demokratisches, zensurresistentes Geld. Und löst damit ein Problem, an dem schlaue Köpfe sich jahrzehntelang die Zähne ausgebissen haben, ohne den Ruhm für sich zu beanspruchen. Aus diesem Grund steht Bitcoin für mich für ‚Freiheit‘.

Welche Eindrücke haben Sie von der Bitcoin-Community?

Bettina und Harald Betz: Obwohl sich Harald schon seit 2015 mit Bitcoin beschäftigt hat, sind wir erst im Frühjahr 2022 auf EINUNDZWANZIG, die Bitcoin-Community, gestoßen. Wir lernten die Mitglieder der Community als offene, positive Menschen kennen, die vor Ideen nur so sprühen. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie viele Projekte durch die Community umgesetzt werden, obwohl es keine zentrale koordinierende Stelle gibt.

Die Begeisterung für die Sache wirkt für Außenstehende sicherlich teilweise auch abschreckend. Eben weil Bitcoin nicht durch das Lesen eines Zeitungsartikels oder eines kurzen Berichts im Fernsehen zu begreifen ist.

Was uns sehr beeindruckt hat, ist, wie heterogen die Community ist – man trifft jugendliche Computer-Nerds, Landwirte, die sich mit Bitcoin-Mining befassen genauso an wie Menschenrechts-Aktivisten und Ökonomen. Diese Pluralität wollten wir auch in Mieses Geld abbilden und den Lesern einen realistischen Eindruck dieser Graswurzelbewegung vermitteln.

Die europäische Zentralbank (EZB) plant, in Zukunft einen digitalen Euro einzuführen. Hierbei würde es sich um direkt von Zentralbank herausgegebenes Geld handeln, und nicht von den Geschäftsbanken. In Ihrem Buch zeigen sie, was passieren könnte, wenn der digitale Euro in falsche Hände gerät, indem z. B. von der Regierung vorprogrammiert wird und somit nur für bestimmte Dinge ausgegeben werden darf. Für wie realistisch halten Sie das in Ihrem Buch beschriebene Szenario?

Bettina und Harald Betz: Dass der digitale Euro eingeführt wird, ist unserer Ansicht nach zu 99,9 % sicher. Die Frage ist, in welcher Form. Grundsätzlich ist zwischen „programmierbarem Geld“, wie wir es beschreiben und „Programmierbarkeit auf Ebene des Kontos, der Wallet“ zu unterscheiden. Ein programmierbares Geld mit allen Einschränkungen, die wir in der Dystopie zeichnen, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht geben. Rein technisch ist der digitale Euro nicht als programmierbares Geld geplant und eine so grundlegende Designentscheidung kann man nachträglich nicht so einfach ändern. Das realistischste Szenario dürfte ein digitaler Euro mit einer Wallet, die durch die Hausbank geführt wird, sein. Solange für die Bürger das Bargeld und das „normale“ Girokonto weiterhin bestehen bleiben, ändert sich nicht viel. Man muss sich dann jedoch die Frage stellen: Wozu gibt man dann Unsummen an Geld aus?

Derzeit sind sich Bankenverband und EZB noch nicht über die Ausgestaltung des digitalen Euros und vor allem der Abwicklung des Zahlungsverkehrs einig. Zumal es auch den glühendsten Fürsprechern des digitalen Euros nicht gelingt, wirklich stichhaltige Vorteile für die Bürger zu benennen. Der Wunsch der EZB ist es, die alleinige Kontrolle über den Zahlungsverkehr der Eurozone zu bekommen. Das bringt uns dem im Roman beschriebenen Szenario schon einen gewaltigen Schritt näher. Denn aktuell sind zwischen dem Wunsch der Regierung nach Kontrolle und den Bürgern immer noch die Geschäftsbanken als Puffer. Fallen diese aber faktisch weg, weil die EZB diese nur noch als Erfüllungsgehilfen für den Betrieb der digitalen Euro-Wallet einsetzt, kann jede gesetzlich beschlossene Einschränkung sofort durch die EZB umgesetzt werden. Man sollte hier nie vergessen, dass eine digitale Zentralbankwährung der Büchse der Pandora gleicht: Einmal geöffnet steht diese Technologie jeder künftigen Regierung zur Verfügung. Und die Möglichkeit, durch technische Einschränkungen von Zahlungen die eigenen politischen Ziele zu realisieren, ist sicherlich für alle Regierenden verlockend.

In Ihrem Buch erwähnen Sie »Degrowth«, also Schrumpfen statt Wirtschaftswachstum und die britische Kriegswirtschaft von 1940. Mir kam die Thematik aus einem anderen Buch bekannt vor. Hat ein gewisses Buch von Ulrike Hermann  Sie da beeinflusst?

Bettina und Harald Betz: Die Konzepte der Degrowth-Bewegung haben uns in der Tat beim Schreiben inspiriert. Ulrike Herrmann ist mit ihrem Buch und den dort beschriebenen Ideen sicherlich eine der bekanntesten Vertreterinnen von Degrowth. Für unsere Dystopie war es wichtig, die staatlichen Einschränkungen durch den digitalen Euro für die Leser nachvollziehbar zu machen. Ein Staatsapparat, der die Bürger ‚nur‘ unterdrücken will, ist unrealistisch.

Beginnt man einmal, sich die Konsequenzen einer wortwörtlichen Umsetzung der Ideen hinter Degrowth zu vergegenwärtigen, landet man unwillkürlich bei einem autoritären, planwirtschaftlich agierenden Staatsapparat.

Beschäftigen Sie sich, nachdem Ihr erstes Bitcoin-Buch erschienen ist, weiterhin mit der Thematik? Bilden Sie sich weiter, was Bitcoin angeht? Wenn ja, wie viel Zeit verbringen Sie damit? Durch welche Quellen informieren Sie sich? Sehen Sie auch Gefahren, die durch den Bitcoin entstehen könnten?

Harald Betz: Wie lange ich mich mit diesen Themen auseinandersetze, kann ich schwer fassen. Im Grunde immer dann, wenn ich freie Zeit habe. Mieses Geld war lediglich eine andere Art, mich damit zu beschäftigen. Aktuell befasse ich mich verstärkt mit der technischen Seite von Bitcoin als Payment-Lösung. Das Lightning-Netzwerk, das auch im Roman eine wichtige Rolle spielt, ist ein komplexer Kosmos mit sehr vielen Möglichkeiten und ich zitiere eine Figur aus unserem Roman: „Es fühlt sich an wie das Internet vor 30 Jahren.“ Als Quelle dient mir hier der Austausch mit Gleichgesinnten aus der EINUNDZWANZIG-Community in diversen Telegram-Foren. Außerdem beschäftige ich mich vermehrt mit dem Libertarismus und der Österreichischen Schule. Also beispielsweise den Schriften von Murray Rothbard, August Friedrich von Hayek und Ludwig von Mises.

In Bitcoin sehe ich keine Gefahren, sondern eher verpasste Chancen. Sei es, das Finanzsystem zu stabilisieren oder Bitcoin-Mining zum Ausbau Erneuerbarer Energien einzusetzen.

Bettina Betz: Durch das Schreiben des Romans sind mir in Bezug auf Bitcoin und Ökonomie sehr viele Zusammenhänge klar geworden. Ich bilde mich hier zwar gerade nicht aktiv weiter, stelle jedoch fest, dass es mir leichter fällt, aktuelles Zeitgeschehen und politische Ereignisse besser einzuordnen. Möglicherweise kann sich das sehr schnell ändern, falls es eine Fortsetzung zu Mieses Geld gibt.

Sie stellen Ihr Buch in Plochingen bei »Bitcoin im Ländle« vor. Wird das eine traditionelle Lesung? Kann man Sie bei weiteren Veranstaltungen oder Lesungen antreffen?

Bettina und Harald Betz: Bei „Bitcoin im Ländle“ war Harald allein. Neben der Lesung und einigen Informationen zu den Figuren und der Handlung fand eine Podiumsdiskussion mit einem Faktencheck zum digitalen Euro Dystopie vs. Realität statt. Sowohl die Lesung als auch die Podiumsdiskussion wurden aufgezeichnet und sind auf unserem Youtube-Kanal https://www.youtube.com/@MiesesGeld abrufbar. Ende Juli sind wir nochmal in Plochingen, dieses Mal aber zu zweit bei Les Femmes Orange, einer Bitcoin-Veranstaltung, die sich an interessierte Frauen richtet. Weitere Termine sind aktuell noch in Abstimmung.

Könnten Sie sich vorstellen, ein weiteres Buch zusammen zu schreiben? Haben Sie bereits konkrete Projekte oder ein Thema im Auge?

Bettina und Harald Betz: Ja, definitiv. Mieses Geld bietet großes Potential für eine Fortsetzung, wir hatten das Buch als Trilogie geplant. Sofern die Leser unserem Werk geneigt sind, wird es sicherlich eine Fortsetzung geben.

Das Ende Ihres Buches ist in gewisser Weise offen, was die Zukunft des einen Protagonisten angeht. Möchten Sie eine Zukunftsprognose wagen? Ist unser Finanzsystem stabil oder wird es eine weitere Finanzkrise geben? Welches Geldsystem könnte sich durchsetzen? Der Euro, der digitale Euro, Bitcoin, eine ganz andere Währung oder mehrere Währungen gleichzeitig?

Harald Betz: Wenn ich mir Faktoren wie die Staatverschuldung, die Entwicklung der weltweiten Geldmenge, den chinesischen Immobilienmarkt usw. ansehe, deutet alles darauf hin, dass das Finanzsystem bereits chronisch krank ist und schon seit Jahren am Liquiditäts-Tropf der Notenbanken hängt. Ich denke, das lässt sich auch nicht mehr zurückdrehen und die globale Geldmenge wird sich weiter aufblähen. Der Euro, egal ob analog oder digital, wird daher tendenziell stetig an Kaufkraft verlieren.

Was Bitcoin betrifft befürchte ich, dass wir in der Eurozone durch MiCAR alles kaputtregulieren und die Unternehmen, die diesen jungen Markt bedienen wollen, in die USA abwandern, wo sie mit offenen Armen empfangen werden. Es würde mich auch nicht überraschen, wenn die USA anfangen Bitcoin zu nutzen, um den US-Dollar zu stärken. Sei es, indem sie Bitcoin in die Zentralbankbilanz kaufen oder was ich für wahrscheinlicher halte, daraufhin agieren, den Großteil der weltweiten Bitcoin von/zu Fiat Transaktionen zwingend über den Dollar laufen zu lassen. Vergleichbar mit dem Konzept des Petrodollars.

Wie sähe für Sie unser Geldsystem in der Zukunft im Idealfall aus?

Harald Betz: Wenn jetzt eine gute Fee käme und ich mir ein Geldsystem wünschen dürfte, dann würde ich mir einen freien Markt für Geld wünschen. Die Bitcoiner mögen es mir nachsehen, aber ich denke, ein freier Wettbewerb, in dem letztendlich der Markt entscheidet, welches Geld am besten für die Teilnehmer ist, wäre für die Gesellschaft am nutzbringendsten. Ich persönlich würde Bitcoin sehr hohe Chancen einräumen, diesen Wettbewerb zu gewinnen. In diesem Fall gäbe es aber sicherlich noch etliche Herausforderungen zu lösen, an die wir noch gar nicht denken. Beispielsweise, wie eine feste Geldmenge mit gesteigertem kurzfristigen Finanzierungsbedarf für Innovationen in Einklang zu bringen wäre oder in welcher Form es in einem deflationären Güterpreismarkt Kreditgeschäft geben kann.

Vielen Dank für die spannenden und ausführlichen Antworten. Und viel Erfolg mit Ihrem Buch! Ich würde mich über einen zweiten Teil freuen.

Beitrag weiterempfehlen:

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert