Seit ich auf die-volkswirtin.de schreibe, habe ich viele Stunden nach Daten recherchiert. Das hatte ich nicht erwartet. Als ich vor gut zehn Jahren an meiner Diplomarbeit arbeitete, war die Datenrecherche noch einfacher. Es ist erstaunlich schwer geworden, als Privatperson überhaupt an aussagekräftige wissenschaftliche Daten im richtigen Format zu kommen.
Es überrascht nicht, dass das Geschäft mit den Daten immer weiter ausgebaut wird: Viele Anbieter haben ihre Statistiken kommerzialisiert, man muss teuer für sie bezahlen. Auf anderen Portalen muss man sich registrieren und man bekommt nur Zugang, wenn der Arbeitgeber Mitglied ist.
Es gibt jedoch ein weiteres Problem. Die Qualität der Daten spricht ihre eigene Sprache: Die Datenflut kann einen regelrecht überschwemmen. Es ist aufwändig, sich durch die umfassenden Datenbanken einer Institution durchzuklicken. Zwischen allen Indikatoren und möglichen Spezifikationen, die immer weiter ins Detail gehen, scheint das große Ganze auf der Strecke zu bleiben. Steht das sinnbildlich für die Forschung im Bereich der Volkswirtschaftslehre? Und für unsere Systeme? Alles ist so groß, so global geworden … Verstrickt man sich da lieber in Details, als das große Ganze zu begreifen? Oder zumindest den Versuch zu unternehmen? In manchen Bereichen des Lebens mag es sinnvoll sein, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die man direkt beeinflussen kann. In einem Bereich wie der Volkswirtschaftslehre sollte der globale Blick aufs Ganze nicht durch Datenfluten verwässert werden.
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